Diesen Sommer tut sich viel im Bereich der Diskussion um die Zukunft der Historischen Grundwissenschaften. Wir geben euch einen kleinen Überblick über vergangene und anstehende Podiumsdiskussionen und Vorträge. Save the Date!
Sowohl AHiG als auch NHG sind diesen Sommer in Aktion zu erleben! Zahlreiche Institutionen und Forschergruppen widmen sich mitlerweile dem Anliegen der Historischen Grundwissenschaftler in seinen zahlreichen Facetten und laden dazu Vertreter von unseren Zusammenschlüssen ein.
Der Nachwuchs
Den Anfang machte da bereits der Arbeitskreis "Mediävistik in NRW", der sich Anfang Juni der Zusammenarbeit von Universitäten und Archiven widmete und in diesem Zusammenhang auch die Rolle der Grundwissenschaften für sinnvolle und erfolgreiche Nutzung und Arbeit im Archiv in den Blick nahm. Für die Abschlussdiskussion wurden auch zwei Nachwuchswissenschaftler - darunter ein Mitglied der NHG - befragt. Dabei kamen ganz grundlegende Fragen zur Sprache, wie Umsetzung und Anteile der Grundwissenschaften im Unterricht an den Hochschulen, die tatsächliche Bedeutung für die aktuelle Forschung und Arbeit der Diskutanten und einer Einschätzung der Kompetenzen derzeitiger Archivnutzer. Auch waren Summer Schools erneut ein Thema mit der vielbemühten Frage nach tatsächlichem Nutzen und den Ansprüchen an diese Formate. Am Abschluss stand dann die Frage nach den Möglichkeiten der Förderung dieser gefährdeten Disziplin, die nun wohl auch verstärkt Thema werden wird.
In der Diskussion kristallisierten sich interessante Anregungen heraus, die verstärkt in Angriff genommen werden könnten. Zum einen wird der Ruf nach aktiver Zusammenarbeit verschiedener Institutionen immer lauter. Archive und Bibliotheken zeigen sich sehr offen darin gemeinsame Initiativen mit den Universitäten zu entwickeln und auch anzugehen. Zum anderen muss man sich ein paar grundlegenden Fragen stellen. Den Grundwissenschaften haftet ein verstaubtes Image an. Müssen wir uns neu profilieren? Gehen die Historischen Grundwissenschaften nicht mit der Zeit? Diese Frage reicht weit über die oft zu leichtfertig angesprochene mögliche Verbindung mit den Digital Humanities hinaus!
Dennoch wird auch an diesen Fragen - sowohl nach der Verbindung von geisteswissenschaftlichen Disziplinen und den Digital Humanities, als auch der Abgrenzung untereinander - weiter gearbeitet. Im Rahmen eines Nachwuchsworkshops zur Digitalen Quellenkritik in Berlin wurde dazu diskutiert. Dabei waren auch drei Vertreter der NHG, die die Position des Netzwerks in diesem Punkt vorstellten und vertreten haben. Ein ausführlicher Bericht von Julian Schulz folgt in Kürze.
Die Etablierten
Auf der Ebene der etablierten Wissenschaftler ist Prof. Dr. Eva Schlotheuber als Vertreterin der AHiG derzeit viel zu hören. Den Anfang markierte bereits das jährliche Treffen des NHG, bei dem sie den Abendvortrag gestaltete und eine stärkere und deutlichere Positionierung des Nachwuchses neben der Position der Professorenebene als eine Grundlage einer erfolgreichen Initiative zur Stärkung der Historischen Grundwissenschaften forderte. Auch hierzu folgt bald ein ausfühlicher Bericht!
Zusammen mit Prof. Dr. Georg Vogeler und anderen universitären Vertretern stellte auch Sie sich am 30. Juni 2016 der Frage nach der Verbindung von Historischen Grundwissenschaften und Digital Humanities auf einer Podiumsdiskussion u.a. der Österreichischen Akademie der Wissenschaften unter dem Titel "Auslaufmodell der Expertenkultur oder Werkzeug der Selbstermächtigung?".
Es herrscht also momentan rege Diskussionsstimmung. Für diejenigen, die sich nun mal live einen Eindruck verschaffen wollen oder auch die eigene Meinung in einer solchen Diskussion einbringen möchten, bietet sich in den folgenden Wochen und Monaten noch des öfteren die Möglichkeit!
Zum einen stellt sich erneut Eva Schlotheuber mit einigen Kollegen den Fragen des Nachwuchses bei der Editorenschule "Im Basislager der Forschung. Rückkehr zum Original" der Historischen Akademie der Wissenschaften zur Frage "Geschichtswissenschaften ohne Quellen?" vom 11.- 13. Oktober 2016. Dieser Kurs steht Masterstudenten und Doktoranden noch bis Ende Juli zur Anmeldung offen.
Die Debatte
Zum anderen jedoch steht im September eine der wichtigsten Diskussionen des Jahres an!!!
Auf dem diesjährigen Historikertag im Hamburg sind sowohl AHiG als auch NHG zusammen mit Vertretern von Museen und Archiven mit einer eigenen Sektion vertreten - 21. September 2016, 11 Uhr: "Historische Grundwissenschaften in der digitalen Welt". Dort werden vor Teilnehmern und auch der Presse die ausführlichen Positionen der Zusammenschlüsse und Institutionen zum derzeitigen Stand der Grundwissenschaften und vor allem zu möglichen Lösungsansätzen vorgebracht und diskutiert. Hier freuen wir uns sehr über großen Zulauf interessierter Teilnehmer und auf eine rege Debatte. Also: SAVE THE DATE!
Kommentar schreiben