Auch das NHG hat seine Position auf dem
Historikertag vertreten. Die Eindrücke und das Positionspapier für euch zum Nachlesen.
Ein Beitrag von Jakob Frohmann
Der Historikertag ist alle zwei Jahre der größte geschichtswissenschaftliche Kongress Europas und ein Teil des diesjährigen umfangreichen Programms war eine Sektion mit dem Titel „Grundwissenschaften in der digitalen Welt“.
Diese Sektion wurde von Eva Schlotheuber und Clemens Rehm organisiert und knüpfte an die
aktuelle Diskussion auf H-Soz-Kult um den Stand der Historischen
Grundwissenschaften an.
Erklärtes Ziel der Veranstaltung war es, die Tagung auch zu der vom Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands (VHD) geforderten „Selbstreflexion über die Grundlagen des Faches zu nutzen“.
Neben Andrea Stieldorf von der AHiG sowie Vertretern von Bibliotheken und Archiven war auch das Netzwerk Historische Grundwissenschaften eingeladen worden, um speziell den Blickwinkel der Nachwuchswissenschaftler einzubringen.
Stefanie Menke und Lena Vosding vom Netzwerk gaben gemeinsam ein Eingangsstatement und beteiligten sich an der darauffolgenden, recht lebhaften Diskussion auf dem Podium und mit den zahlreichen Zuhörern. Bemerkenswert war, dass im Gegensatz zu manch früherer Veranstaltung weniger der Niedergang der Grundwissenschaften beklagt wurde, sondern vielmehr vor dem Hintergrund der Digitalisierung auch Perspektiven diskutiert wurden. So wurde z.B. über die Schaffung von Lehrstühlen in Form einer Art „Netzwerkprofessur“ gesprochen, in der Kompetenzen aus verschiedenen Bereichen, auch aus den Digital Humanities, zusammengeführt werden könnten.
Auch Stiftungsprofessuren für die Historischen Grundwissenschaften und die Neukonzeption von Handbüchern und Lehrmitteln kamen zur Sprache. Immer wieder wurde die Notwendigkeit von mehr öffentlichkeitswirksamer Kommunikation für die Fächergruppe angesprochen. Außerdem wurde betont, dass mit der notwendigen Modernisierung der Grundwissenschaften auch zwingend ihre Rolle als eigene Forschungsdisziplin gestärkt werden müsse, um die in der Vergangenheit z.T. abwertend konnotierte Beurteilung als Hilfs- oder Dienstleistungsbetätigung nicht weiter fort zu schreiben.
Ein ausführlicher Sektionsbericht wird in Kürze auf HSozKult folgen.
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