Jüngere Strömungen innerhalb der geisteswissenschaftlichen Forschung scheinen es nicht immer gut gemeint zu haben mit den Historischen Grundwissenschaften, die bisweilen schon als abgehängt galten. Seit einigen Jahren kündigt sich jedoch ein Richtungswechsel an. Dabei hat das grundwissenschaftliche Fächerspektrum vor allem von zwei Forschungstendenzen maßgeblich profitiert und wichtige Impulse erfahren: einerseits von einer durch den material turn inspirierten Rückkehr ad fontes unter besonderer Berücksichtigung der physischen Beschaffenheit und Materialität historischer Zeugnisse und andererseits von der Entwicklung edv-gestützter Methoden der Quellenerschließung und -analyse im Rahmen der digital humanities.
Für die Historischen Grundwissenschaften, die Formen historischer Überlieferung seit jeher objektbezogen untersuchen, ergibt sich hieraus ein enorm reiz- wie anspruchsvolles Spannungsfeld aus unterschiedlichen Zugangs- und Betrachtungsweisen, das zu Reflexion und Positionierung, aber auch zu Perspektivwechseln und der Erprobung neuer Theorien und Forschungsansätze einlädt.
Die achte Tagung des Netzwerks Historische Grundwissenschaften (NHG) bietet den Rahmen, Chancen und Herausforderungen, die sich aus diesem Spannungsfeld ergeben, eingehend zu diskutieren. Sie wird mit freundlicher Unterstützung des SFB 933 "Materiale Textkulturen" in Kooperation mit dem Historischen Seminar der Uni Heidelberg ausgerichtet.
Organisation: Alicia Lohmann, Aaron Vanides, Kirsten Wallenwein, Wolf Zöller
Anmeldung für Teilnahme in Präsenz: nhg2022@uni-heidelberg.de
Link zur digitalen Teilnahme: https://uni-heidelberg.webex.com/uni-heidelberg/j.php?MTID=m130f0bf3c3f9671b8316da253ecf7670